Das Spanische Bildungssystem

Das zuständige Amt für Bildung in Spanien ist das so genannte “Ministerium für Bildung”. Alle Regelungen finden sich im „Gesetz der Bildung“ wieder und können dort nachgelesen werden. Nach diesem Gesetz ist die Bildung in Spanien verpflichtend und zwischen dem sechsten und dem 16. Lebensjahr kostenfrei sein. Diese Regelungen werden von der spanischen Regierung unterstützt. Zwischen sechs und 16 Jahren ist der Schulbesuch in Spanien daher für jedes Kind verpflichtend.

Ein Blick auf das spanische Bildungssystem

Spanische Bildungssystem

Die Ausbildung für Kinder unter sechs Jahren wird als Vorschule oder Kindergarten bezeichnet und wird in zwei Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe ist für Kinder unter drei Jahren und die zweite Gruppe für Kinder von drei bis sechs Jahren. Zwischen dem sechsten und dem 16. Lebensjahr werden ebenfalls nochmal zwei Gruppen unterschieden. 1) Die erste davon entspricht der Grundschule und gilt für Kinder zwischen sechs und 12 Jahren. 2) Die zweite Gruppe oder weiterführende Schule ist für Schüler zwischen 12 und 16 Jahren.

Die Grundschule ist wiederum in sechs Zyklen untergliedert 1) der erste Zyklus von sechs bis acht Jahren 2) der zweite Zyklus von acht bis zehn Jahren und 3) der dritte Zyklus von zehn bis 12 Jahren. Während dieser Phase beträgt die durchschnittliche Schülerzahl in Spanien etwa 25 Schüler pro Klasse. Das Hauptziel in dieser Phase der Ausbildung ist es, alle Kinder mit einer Grundausbildung auszustatten, welche alle grundlegenden kulturellen Fähigkeiten abdeckt: dazu gehören sprachliches Ausdrucksvermögen, Lesen und Schreiben und Mathematik, außerdem ein gewisses Maß an Unabhängigkeit und Autarkie in Verbindung mit dem eigenen Umfeld. Das Zeugnis, welches man nach diesem Abschnitt der Ausbildung erhält, wird Schulabschluss genannt.

Die Ausbildung an der weiterführenden Schule wird ebenfalls in zwei weitere Zyklen unterteilt: 1) der erste Zyklus für Schüler zwischen 12 und 14 Jahren 2) der zweite Zyklus für Schüler zwischen 14 und 16 Jahren. Während dieser Phase der Ausbildung liegt die durchschnittliche Schülerzahl in spanischen Schulen bei etwa 30 Schülern pro Klasse. Das Zeugnis, welches man hier am Ende der Ausbildung bekommt wird Abschlusszeugnis der weiterführenden Ausbildung genannt.

Der nächste Schritt in der Ausbildung besteht dann in weiteren höheren Ausbildungszyklen. Die Phase hat wiederum zwei mögliche Optionen. 1) Bachelorabschluss über zwei Jahre, mögliche Fachrichtungen sind Kunst, Naturwissenschaften, Gesundheitswissenschaften, Humanwissenschaften, Sozialwissenschaften und Technische Studiengänge. 2) Berufsspezifische Ausbildungen, welche den Studenten Wissen in bestimmten Berufsfeldern vermitteln und oft für diejenigen eine Alternative sind, die nicht an eine Universität wollen oder einen weniger akademischen Abschluss anstreben. Nachdem ein Student einen Abschluss in einer dieser beiden Optionen erhalten hat, ist er befähigt, eine Arbeitsstelle in seinem Fachgebiet anzunehmen, oder er kann sich in einen weiteren akademischen Studiengang einschreiben und sich noch weiter spezialisieren.

Die nächste Stufe der Ausbildung hat ebenfalls zwei Möglichkeiten zu bieten. 1) Weiterführung der berufsspezifischen Ausbildung, die Studenten in ihrem Wissen und Können auf ein höheres Level bringt und je nach Fachrichtung ein oder zwei Jahre dauern kann. 2) Universitäre Ausbildung. Um eine universitäre Ausbildung zu erhalten muss man einen Eignungstest ablegen, der jeden Juni stattfindet. Die universitäre Ausbildung besteht aus drei Stufen. Ein kurzes Abschlussprogramm, welches innerhalb von 3 Jahren abgeschlossen werden kann. Ein längeres Studienprogramm, meist in Ingenieurswesen oder Technischen Studiengängen, welches zwischen vier und sechs Jahren dauert. Diese Studiengänge sind meist in weitere Zyklen unterteilt. Im ersten Zyklus erhält man eine zwei- bis dreijährige Grundausbildung in der jeweiligen Fachrichtung. Im zweiten Zyklus kommen weitere zwei bis drei Jahre Ausbildung hinzu, die eine spezifischere und komplexere Ausbildung abdecken. Die dritte Stufe sind Doktorprogramme, welche in der Regel weitere zwei Jahre Ausbildung enthalten und sowohl aus Kursen als auch aus der Dissertationsarbeit bestehen.